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Festakt zur feierlichen Ernennung zum Ehrenmitglied im AEAE e.V.

15-07-2017
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Diesjähriges Sommerfest der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde war für die Mitglieder und Gäste des AEAE e.V. etwas Besonderes: In der Erlöserkirche in Lichtenberg fand der Festakt zur feierlichen Ernennung des Primas der Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche in Deutschland, S.E. Erzbischof Karekin Bekdjian, und des Bundestagsabgeordneten Dr. Martin Pätzold zum Ehrenmitglied im Verband der Europäischen und Armenischen Fachleute e.V. – VEuAF (Association of the European and Armenian Experts e.V. – AEAE). Die Laudatio hielt und die Ehrenurkunden zusammen mit Ehrenpreisen übergab der 1. Vorsitzende des AEAE e.V. Herr Mikayel Minasyan an den Nominierten Herrn Dr. Martin Pätzold und an den armenischen Gemeindepfarrer in Berlin, Herrn Ter-Gnel Gabrielyan. Der Festakt wurde mit dem Theaterstück “Die Wunder Jesu” umrahmt, das die Schülerinnen und Schüler der Sonntagsschule des AEAE e.V. aufführten. Der Vorstand des AEAE e.V. organisierte an diesem Tag auch ein Schachwettbewerb für alle Gäste im Hof der Erlöserkirche. An unserem Stand erwarteten unsere Vereinsmitglieder die Besucher mit armenischen Spezialitäten, Informationsblättern und Handwerksarbeiten von Kindern aus unserer Sonntagsschule. Anwesend waren die armenische Botschaftsrätin Frau Hasmik Sahakyan, der Vertreter von Arzach in Deutschland Herr Harutyun Grigoryan, die Pfarrerin der ev. Paul-Gerhardt Gemeinde in Lichtenberg Frau Sapna Joshi, der Pfarrer und Geschäftsführer der  ev. Paul-Gerhardt Gemeinde in Lichtenberg Herr Joachim Cierpka, zahlreiche Mitglieder der armenischen Gemeinde in Berlin und der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde in Lichtenberg.   Nachstehend lesen Sie den vollständigen Vortrag der Laudatio, welche der 1. Vorstandsvorsitzende des AEAE e.V. Herr Mikayel Minasyan hielt.    

 

Erlöserkirche in  Lichtenberg von Berlin, 15.07.2017

 

Liebe Frau Sapna Joshi, Pfarrerin der Paul-Gerhardt Gemeinde in Lichtenberg,

Lieber Herr Joachim Cierpka, Pfarrer und Geschäftsführer der Paul Gerhardt Gemeinde in Lichtenberg,

Sehr geehrte Frau Hasmik Sahakyan, Botschaft der Republik Armenien,

Lieber Herr Dr. (inzwischen bereits Professor Doktor) Martin Pätzold, Mitglied des Deutschen Bundestages,

Lieber Ter Gnel Gabrielyan, Pfarrer der armenischen Gemeinde in und um Berlin,

Liebe Brüder und Schwester,

Sehr geehrte Damen und Herren,  

 

Oft verleihen wir Preise und ernennen wir Menschen zu Ehrenmitgliedern, nicht damit sie sich mit unseren Preisen oder Ehrenmitgliedschaften schmücken, sondern umgekehrt, damit wir in ihrem Glanz erstrahlen können. Ich gestehe: Im höchsten Maße trifft dies auf Seine Eminenz Erzbischof Karekin Bekdjian zu, auf den Primas der Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche in Deutschland. Ohne ihn stünden die armenische Kirche und die armenische Gemeinschaft nicht dort, wo sie heute sind.

Von 1992 bis 2017 hat er das Gemeindeleben der Armenier in Deutschland maßgeblich geprägt. Er hat die Diözese in Köln gegründet, 14 Kirchengemeinden bundesweit und er hat eine Verwaltung geschaffen, die das Apostolat der armenischen Kirche langfristig sicherstellt. Nun einige Informationen zu seinem Lebenslauf: Erzbischof Karekin Bekdjian wurde 1942 in Istanbul geboren. Er hat die Mechitaristenschule besucht – Mechitar war der Gründer der armenisch-benediktischen Mechitaristenkongregation in Venedig Anfang des 18. Jahrhunderts –, 1959 hat er seine Priesterausbildung erhalten und ab 1962 klassische Sprachen, Soziologie und Geschichte an der Universität Istanbul studiert. Nach der Priesterweihe 1965 hat er sein Studium an den Universitäten Bonn und Bochum fortgesetzt. Von 1976 bis 1991 war er Pfarrer an der armenischen Kathedrale in Marseille. 1992 hat ihn der damalige Katholikos aller Armenier Vazgen I. beauftragt, eine Diözese in der Bundesrepublik Deutschland zu gründen. So ist er aus Marseille nach Köln übergesiedelt; im selben Jahr ist er zum Bischof geweiht worden und im Jahr 1998 zum Erzbischof. In seiner Zeit fällt auch der offizielle Pastoralbesuch des Katholikos aller Armenier GareGin I. in der Bundesrepublik Deutschland. Der letzte Besuch eines Armenischen Kirchenoberhaupts fand in den 1960er Jahren statt. Nach mehr als 30 Jahren war dieser Besuch ein großes Ereignis für uns alle. Neben offiziellen Besuchen beim Bundespräsidenten Johannes Rau und Bundeskanzler Helmut Kohl hat der Katholikos viele Armenierinnen und Armenier aus verschiedenen Gemeinden empfangen und mit ihnen gesprochen. So hat er der Diözese Kraft gespendet und den Erzbischof in seiner apostolischen Arbeit gestärkt. Er hat unseren Vereint auch ermutigt, mit der ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde in Lichtenberg zusammenzuarbeiten. Wir alle sind ihm dafür dankbar, und wie man sieht, die Zusammenarbeit trägt Früchte. Wollte man Seine Eminenz mit drei Wörtern beschreiben, so muss man sagen: Er war mutig, er war beharrlich und er hat sich voll und ganz in den Dienst der Kirche und des Kirchenvolkes gestellt. Mit einem Wort: Er war ein wahrer Hirte! In diesem Jahr hat er eine neue und wichtige Aufgabe bekommen, weshalb er uns - zu unserem großen Bedauern - verlassen hat. Garegin II. Katholikos aller Armenier, hat ihn zum stellvertretenden Patriarchen, zum Locum Tenens, des alt-ehrwürdigen Armenischen Patriarchats von Konstantinopel ernannt. Leider können wir ihm heute nicht persönlich die Ehrenmitgliedschaftsurkunde und den Preis überreichen. Ich freue mich, dass Pfarrer Ter Gnel Gabrielyan aus Halle an der Saale zu uns gekommen ist, um diese Urkunde an seine Stelle entgegenzunehmen. Lieber Ter Gnel bitte übermitteln Sie Seiner Eminenz mit der Urkunde unsere herzlichsten Grüße und besten Wünsche!    

 

Meine Damen und Herren,  

der Volksmund sagt: "Jeder Mensch ist seines Schicksals Schmied". Und der armenische Dichter Parujr Sewak sagt dazu: "Es gibt Menschen, die die Welt auf ihren Schultern tragen, und Menschen, die auf dem Nacken der Welt sitzen". Lieber Martin, ich glaube, du gehörst zur ersten Gruppe. Ob das für Dich immer ein Vorteil ist, weiß ich nicht. Für andere – gewiss. Als Bundestagsabgeordneter tust Du enorm viel, wie du es zu sagen pflegst, "für mein wunderschönes Bezirk Lichtenberg" - in Sachen Bildung, Kultur, Städtebau und Wirtschaft. Du willst mehr Menschen in Lohn und Brot bringen, mehr Wettbewerb ankurbeln, die Kluft zwischen Politik und Menschen verringern und ansprechbar sein für alle Menschen in Lichtenberg. Du hast auch mutig im Deutschen Bundestag die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern gefordert und die Aufarbeitung dieses finsteren Kapitels der Geschichte verlangt, z.B. durch Aufnahme dieses Themas in Schulbüchern. Die Last auf Schultern kann manchmal schwer sein, aber sie stärkt auch den Menschen.  

Am 6. September 1984 in Moskau ist Martin Pätzold in der Familie eines deutschen Physikers und Journalisten und einer armenischen Philologin geboren! Aufgewachsen in Berlin, hat er die Kindheit zum Teil auch in Jerewan und Moskau verbracht. Er hat Internationales Management und Wirtschaftsrecht studiert und im Jahre 2011 die Doktorwürde mit 29 Jahren an der Humboldt-Universität erhalten. Seit 2011 ist er Kreisvorsitzender der CDU-Lichtenberg. Zudem ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule Mittweida für das Fach "Wettbewerbspolitik" und an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin für das Fach "Regionale Wirtschaftsentwicklung". Seit 2013  sitzt er als jüngster Berliner Bundestagsabgeordneter im Deutschen Bundestag.  

Lieber Martin, Du übernimmst seit Jahren die Schirmherrschaft über Deutsch-Armenischen Kulturtage in Berlin, die im dritten Jahr in Folge nicht zuletzt dank Deines Engagements stattfinden konnten. Liturgische Feste, Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Kinderprogramme haben Dein und unser wunderschönes Bezirks Lichtenberg ebenso  bereichert!  

Lieber Martin, wir danken Dir für Deinen beherzten Einsatz für die armenische Gemeinschaft in Berlin und für den Beitrag, den Du zur Vertiefung der deutsch-armenischen Beziehungen geleistet hast und ernennen Dich hiermit zum Ehrenmitglied im Verband der Europäischen und Armenischen Fachleute e.V.!   Lieber Martin, zum Schluss bedanke ich mich noch ein weiteres Mal in meinem Namen und im Namen unserer Vereinsmitglieder, dass wir 10 Schachspielsets zur gemeinsamen Nutzung mit der Paul-Gerhardt-Gemeinde durch deine Vermittlung vom Kaufhaus Seelgross in Lichtenberg gespendet bekommen haben. Erlaube es mir noch zuletzt, Dir und Ivonne zu Eurem einjährigen Hochzeitstag zu gratulieren, der heute ist!   Jetzt bitte ich Dich um Entgegennahme Deiner Ehrenurkunde und Deines Ehrenpreises! Danke!    

In Verbundenheit mit besten Empfehlungen Euer   Mikayel Minasyan  

 

VIDEO:

Martin Pätzolds Dankrede als Ehrenmitglied im AEAE e.V. 


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